Sunday, October 18, 2015

Selbst GANDHI würde verstehen, warum Palästinenser zur Gewalt greifen, meint Gideon Levy, Ha'aretz

Auszug aus einem Kommentar des israelischen Journalisten Gideon Levy in der Tageszeitung Haaretz (9. Oktober 2015):

Durch den Dunst von Selbstgerechtigkeit, Medienpropaganda, Hetze, Ablenkung, Gehirnwäsche und Opferstilisierung der letzten Tage, dringt die einfache Frage mit voller Kraft wieder nach vorn: Wer hat recht?
Israel hat kein begründetes Argument mehr in seinem Arsenal, das ein anständiger Mensch akzeptieren könnte. Selbst Mahatma Gandhi würde verstehen, warum Palästinenser zur Gewalt greifen. Selbst jene, die vor Gewalt zurückschrecken, die sie für unmoralisch und zwecklos halten, werden verstehen müssen, warum sie hin und wieder ausbricht. Die Frage ist doch, warum bricht sie nicht viel öfter aus?
Von der Frage, wer damit begann, bis zur Frage, wer daran schuld ist, wird der Finger zu Recht immer auf Israel zeigen – und nur auf Israel. Nicht, dass die Palästinenser ohne Schuld wären, aber Israel trägt die Hauptschuld. Solange Israel sich dieser Schuld nicht entledigt, hat es keine Grundlage, irgend etwas von den Palästinensern zu fordern. Alles andere ist verlogene Propaganda.
Die langjährige palästinensische Aktivistin Hanan Ashrawi schrieb vor kurzem: »Die Palästinenser sind das einzige Volk auf Erden, das die Sicherheit der Besatzer garantiert, während Israel das einzige Land ist, das Schutz vor seinen Opfern fordert.« Und wie können wir darauf antworten? (…)
Konferenz: Internationalismus im 21. Jahrhundert
Zu den 100 Jahren der Enteignung und den 50 Jahren der Unterdrückung müssen die letzten Jahre hinzugezählt werden, Jahre, geprägt von unerträglicher israelischer Arroganz, die wieder einmal vor unseren Augen explodiert. Es waren Jahre, in denen Israel dachte, es könne alles tun ohne einen Preis dafür zu zahlen. (…) Es dachte, Soldaten könnten fast jede Woche einen kleinen Jungen oder Teenager umbringen – und die Palästinenser würden stillhalten. Es dachte, militärische und politische Führer könnten diese Verbrechen stützen und niemand würde strafrechtlich verfolgt werden. Es dachte, Häuser könnten abgerissen und Hirten vertrieben werden – und die Palästinenser würden es demütig hinnehmen. Es dachte, der Siedlermob könnte Schäden anrichten, Brände legen und so tun, als gehöre ihm das Eigentum der Palästinenser – und die Palästinenser würden es gebeugten Hauptes ertragen.
Israel dachte, seine Soldaten könnten jede Nacht palästinensische Häuser stürmen und die Bewohner terrorisieren, demütigen und verhaften. Es dachte, Hunderte könnten ohne Gerichtsverfahren festgehalten werden; der Sicherheitsdienst Shin Bet könnte Verdächtigte mit Methoden foltern, die direkt aus der Hölle kommen;
Israel dachte, es könnte Hungerstreikende und befreite Gefangene grundlos wieder verhaften, alle zwei oder drei Jahre Gaza zerstören – und Gaza würde sich ergeben und die Westbank ruhig bleiben; die israelische Öffentlichkeit würde im besten Fall jubelnd applaudieren, im schlimmsten noch mehr palästinensisches Blut fordern, mit einer Gier, die schwer zu verstehen ist – und die Palästinenser würden vergeben.
Dies könnte noch viele Jahre so weitergehen. Warum? Weil Israel stärker ist als je zuvor, der Westen teilnahmslos zusieht und Israel wie nie zuvor wie einen tollwütigen Hund gewähren lässt. Währenddessen sind die Palästinenser schwach, entzweit, isoliert und bluten wie nie zuvor seit der Nakba. (…)
Das ist der Hintergrund – wenn junge Leute Siedler töten, Brandbomben auf Soldaten werfen und Steine auf Israelis. Man braucht schon ein hohes Maß an Abgestumpftheit, Ignoranz, Nationalismus und Arroganz – oder alles gleichzeitig –, um dies zu ignorieren.
Übersetzung: Doris Pumphrey Quelle "Abgeschrieben" aus der Tageszeitung Junge Welt https://www.jungewelt.de/2015/10-20/031.php

-------------------------------------------------------------------------
 Jonathan Cook.doc: Es ist schlimm genug, dass Palästinenser in Israel mit  Sicherheitskräften konfrontiert werden, die sie wie einen Feind behandelt. Aber die Dinge werden viel, viel schlimmer werden. wenn sogar das abträglichste Rechtsprinzip in Israel durch den Lynchmob ersetzt wird.
Im Zeitalter der Foto-Handys wurden wir immer mehr an Fotos und Videos von Palästinensern in die Westbank gewöhnt, die von Soldaten unter ungerechtfertigten Umständen erschossen wurden.    -   Denken Sie an die 18-jährige Hadeel Hashlamon, die im letzten Monat am Checkpoint in Hebron  getötet wurde. Eine Serie Fotos von ihr lassen erkennen, dass sie nach den Worten von Amnesty International von den Soldaten dort „exekutiert“ wurde. Auf sie wurde mehrmals geschossen und dann hat man sie verbluten lassen.....
------------------------------------------------------------------------

 I a ) Palestinian Teen Shot by Israelis Left to Bleed to Death [SHOCKING VIDEO 2 min)  
Ahmad Manasra, 13 is surrounded by Israeli police and Jewish “settlers” hurling insults (Die you son of a whore)  at him, as he bleeds to death
This incredibly shocking and painful-to-watch video in the Jewish colony of Pisgat Ze’ev in annexed and occupied East ‎Jerusalem is being shared on Israeli social media sites. The ‎Palestinian teenager (Ahmad Manasra, 13) is surrounded by Israeli police and Jewish “settlers” hurling insults at him, as he bleeds to death. The circumstances of the shooting are unclear. My ex-colleague at Al-Quds University (Randa Hilal) writes: “What’s happening is a new Nakba, new terror and forced displacement of the [Palestinian] people of Jerusalem. They are killing school children. Today, three school children were killed, the latest a girl from Al-Ma’mounieh school. A [Jewish] colonist threw a knife next to her and started screaming for her to be shot.”                                                  Courtesy: Rima Najjar Merriman 
-------------------------------------------------------------------

 I b ) Mapping the dead in latest Israeli-Palestinian violence. Basma Atassi   Please have a look!  AK

Tracking the human toll of the wave of violence in the occupied Palestinian territories and Israel.

------------------------------------------------------------------


 I c ) “We are the masters” says Israeli mayor as 3 more Palestinians are killed. by Charlotte Silver          
On Monday, Israeli forces shot dead three Palestinian youths, bringing the total number of Palestinians killed since heightened violence erupted on 1 October across the occupied West Bank and Gaza Strip and inside present-day Israel to 27.  -   More than 1,300 Palestinians have been injured by live ammunition and rubber-coated steel bullets, according to the Palestinian Authority health ministry.  -   In the same period, four Israelis have been killed and 67 injured.   -   Palestinians have called for a general strike in the West Bank, Gaza Strip and present-day Israel to protest Israel’s escalating repression.  -   As violence continues, Palestinian children and teenagers make up a large proportion of the dead and injured.   -   Prime Minister Benjamin Netanyahu has ordered the deployment of up to 2,000 paramilitary Border Police reservists in occupied East Jerusalem.    -    On Monday evening in central Gaza, Israel claimed that about 20 Palestinians broke through a boundary fence near al-Bureij refugee camp, reportedly managing to enter Israel before the army responded with live rounds and tear gas.    -     In recent days, nine Palestinians have been killed by Israeli fire across the boundary into Gaza and a pregnant mother and her baby daughter were killed in an air strike.                   “ISIS-like” cruelty:   Mustafa Adel al-Khatib, 18, was shot dead at the entrance to the Old City in Jerusalem.....
------------------------------------------------------------------------------
 

Das Leid mit der Leitkultur. von Evelyn Hecht-Galinski
Während das brutale jüdische Besatzungsregime gegen verzweifeltesich wehrende Palästinenser vorgeht und diese ohne Rücksicht liquidiert, während die „Jüdische Verteidigungsarmee“ Luftangriffe gegen das Konzentrationslager Gaza fliegt und dabei eine unschuldige palästinensische schwangere Frau und ihr Kind ermordet, während sich also die ethnische Säuberung Palästinas rasant zu ihrem Endziel des „Groß-Israel“ nähert:    Alles im Bewusstsein der Krisen die den Palästinakonflikt verdrängen. Selten sah es so düster und hoffnungslos für das palästinensische Volk aus....  -  ...Just da verlangt der Zentralrat der Juden Solidarität mit Israel. Eine kaum zu überbietende kaltschnäuzige Chuzpe, die sich auch schon während des brutalen Gaza-Völkermords der „Jüdischen Verteidigungsarmee“ im letzten Sommer zeigte. Damals wie heute wurde ein „Bild-Politiker-Spektakel“ veranstaltet, um die Solidarität mit jüdischen Kriegsverbrechen zu beweisen. Alle, die dagegen protestierten, wurden zu Antisemiten erklärt.   -     Dabei ist die Zeit überfällig, dass sich ganz im Gegenteil alle jüdischen Bürger distanzieren von den Schandtaten dieses „Jüdischen Besatzerstaats“. Wer nimmt sonst einem jüdischen Bürger noch ab, dass er sich auf den demokratischen Werten des Grundgesetzes bewegt?.....
--------------------------------------------------------------
 Der Tempelberg - das Herzstück des Konflikts  /  Judith Bernstein, 12. Oktober 2015
Israels Vorgehen auf dem Tempelberg (Noblem Heiligtum) ist vor allem für junge Palästinenser ein Angriff auf ihre islamische und nationale Identität. Nach den Jahren der Besatzung ist der „Haram Al-Sharif“ die letzte Bastion, für die sie kämpfen werden. Für sie ist dieser Ort ein Symbol der kollektiven Unterdrückung und Ungerechtigkeit. Angesichts ihrer desolaten Lage und ihrer Perspektivlosigkeit sind sie sogar bereit, für die Würde dieses Ortes zu sterben. Deshalb wird der Kampf um den „Haram Al-Sharif“ weitergehen, auch wenn sich die Welt mit anderen Problemen beschäftigt.   -      Bereits im März 1994 hat die „Jerusalem Post“ der Eröffnung einer Talmud-Thora-Schule ("Yeshiva“)gegenüber dem Tempelberg die Überschrift „Apocalypse Now“ gegeben. Die jüngste Explosion droht den Territorialkonflikt endgültig in einen nationalreligiösen Krieg übergehen zu lassen. Nach der traditionellen orthodoxen Tradition ist es den Juden nicht gestattet, auf dem Tempelberg zu beten, da es der Ort ist, an dem das Allerheiligste, die Bundeslade, stand. Aber schon seit Jahren wird dieser „Status quo“ von Extremisten unterlaufenohne dass die Regierung seiner Auszehrung Einhalt geboten hat.   -    Die dritte „Intifada“, getragen von palästinensischer Spontaneität ohne eine politische und organisatorische Steuerung, ist eine erschreckende Konsequenz.....
---------------------------------------------------------------------------

 Der Tempelberg als nächstes Ziel. Claudia Kühner
Krawall, Zusammenstösse, Schüsse, Messerstiche, Tote – ist das, was gegenwärtig in Jerusalem und den besetzten Gebieten geschieht, der Beginn eines dritten Palästinenseraufstandes nach 1987 und 2000? Das ist gegenwärtig noch nicht klar oder vorhersehbar. Was leichter zu analysieren ist, sind Gründe für diesen erneuten Gewaltausbruch. Völlige Hoffnungslosigkeit auf palästinensischer Seite trifft auf eine wachsende Radikalisierung der religiösen und nationalistischen Rechten in der israelischen Gesellschaft, die sich seit der letzten Wahl auch in der Politik der rein rechten Regierungskoalition spiegelt.   -    Was vor Wochen auf.....  -    

Tempelberg als Kampfplatz:  Diese Rechte sieht sich heute auch nicht mehr zu einem «Kampf» für ihre Siedlungen gedrängt. Als letztes noch nicht beherrschtes Territorium rückt deshalb der Tempelberg ins Zentrum ihrer Aufmerksamkeit. Zum Bild gehören auch die Hunderten von Juden, die nach den Anschlägen in der Altstadt unter «Tod den Arabern»-Rufen ungehindert durch die Strassen von Jerusalem zogen. Ein Slogan, der längst zum Graffiti-Repertoire dieses Milieus gehört.  -   Die Welt, mit anderen Problemen beschäftigt, schaut derweil weg – mit Problemen, die genau aus solchem Verdrängen resultieren. Bis heute ist die EU unwillens, Israel zu einer politischen Lösung zu drängen. Und der Schlüssel liegt in Jerusalem, nicht in Ramallah, dem Zentrum der Ohnmacht.
-------------------------------------------------------------------------
Dr. Katja Hermann leitet das Büro der Rosa Luxemburg Stiftung in den Palästinensischen Gebieten. Sie lebt in Jerusalem und fährt täglich über den Checkpoint zu ihren Kollegen nach Ramallah. Ein Gespräch über Gewalt, politische Führung und was wir Deutschen besser nicht tun sollten

Frau Hermann, seit etwa 3 Wochen kämpfen Palästinenser und Israelis offen gegeneinander auf den Straßen in Israel und der Westbank, täglich werden Menschen schwer verletzt und getötet. Wie konnte es zu so viel Gewalt kommen?  -   Die Eskalation kommt alles andere als überraschend, sondern war zu erwarten. Die tagtägliche Gewalt, der die Palästinenser unter Besatzung ausgesetzt sind, die zunehmende Brutalität der Siedler, die Kriege gegen Gaza, die Auseinandersetzungen um die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem, die das Fass letztlich zum Überlaufen gebracht haben. Aufgestaute Frustrationen, Perspektivlosigkeit, eine schwache Regierung, die im vergleichsweise illustren Ramallah mehr mit sich selbst als mit den Interessen der Menschen beschäftigt....
--------------------------------------------------------------------
 "Israel hält noch immer alle Karten in der Hand". Israelischer Journalist Noam Sheizaf

(…) Die dramatischen Entwicklungen in der arabischen Welt, insbesondere in Syrien, sind die letzten Nägel in dem Sarg der internationalen Strategie Palästinas. Syrien ist von einem
iranisch-türkisch-saudischen Stellvertreter-Krieg in einen amerikanisch-russischen Stellvertreter-Krieg übergegangen, mit massiven Konsequenzen für die gesamte Region und darüber hinaus – und als ob das noch nicht genügen würde, sind die Amerikaner nun besorgt um die Stabilität von Jordanien. Unter diesen Bedingungen erscheint Israels Strategie, den Status Quo in den Besetzten Gebieten zu verstärken und aufrechtzuerhalten, den Vereinigten Staaten plötzlich angemessen. Hillary Clinton, die noch immer Spitzenkandidatin der Demokraten ist, sagte letzte Woche, der israelisch-palästinensische Konflikt müsse wahrscheinlich warten, und es ist klar, dass kein Kandidat der Republikaner auch nur daran denken würde, Druck auf Israel auszuüben und die Besetzung zu beenden. Die internationale Strategie der PLO brach in diesem Jahr völlig zusammen, und Abbas hatte nie einen Plan B. (…)   -     Die Karten sind immer noch in den Händen Israels und sie enthalten große MachtIsrael kann neue Friedensgespräche mit ein paar einfachen Gesten initiieren. Es kann sogar entscheiden, mit wem: mit der Fatah oder einer palästinensischen Einheitsregierung. Es kann eine internationale Koalition zusammenstellen, die es unterstützt – von den arabischen Staaten bis zur Türkei, Russland, den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union. Unseres ist eine der wenigen Probleme in der Welt, bei dem all diese Staaten äußerst gerne kooperieren.  Israel könnte unilateral sein Militärregime in der Westbank aufheben. Zusammenfassend  hat Israel einen ganze Reihe an Mitteln zur Verfügung, die – auf mittlere – oder lange Sicht fundamental die Beziehungen zwischen Juden und Arabern in diesem Land ändern könnten.  -    Aber das zu tun, bringt einen Preis mit sich: den Siedlungsbau zu beenden, Gefangene zu entlassen sowie den gesamten Rest der Schritte, die nicht nur die politische Führung, sondern auch die Mehrheit der jüdischen Öffentlichkeit im Augenblick sofort ablehnt.   
                                 (Übersetzt von Inga Gelsdorf)
-----------------------------------------------------------------------------
  Israel still holds all the cards.  By   October 9, 2015 

The relative quiet on the ground in recent years, enforced by the Palestinian Authority on Israel’s behalf, led Israelis to believe they can enjoy peace and prosperity without ending the occupation.
Thirteen years passed between the First Intifada, which broke out in December 1987, and the start of the second in October 2000. Both intifadas lasted for roughly five years. It has been 15 years since the start of the Second Intifada, and 10 years since it ended.   -    If history and experience teach us anything, the timeframe is exactly right for the arrival of a new generation of young Palestinians who are willing to confront Israel — like their big brothers did, and before them, their parents. That theory also holds if you look at the profile of those carrying out the stabbing attacks and those taking part in demonstrations in recent days — mostly people under the age of 20.....
-------------------------------------------------------------------------
http://www.kontext-tv.de/node/490
 Chaos und permanenter Krieg: Wie die US-Außenpolitik den Nahen Osten und Osteuropa destabilisiert. 16.10.2015
Gäste: Elizabeth Murray, arbeitete 27 Jahre lang als Geheimdienstanalystin mit Schwerpunkt Naher Osten beim "National Intelligence Council" der US-Regierung. Sie ist heute Mitglied beim "Veteran Intelligence Professionals for Sanity".  -   Ray McGovern, arbeitete fast drei Jahrzehnte als Analyst für die CIA mit Schwerpunkt russische Außenpolitik. Zu seinen Aufgaben gehörte u.a. die tägliche Lagebesprechung für den US-Präsidenten vorzubereiten. Er war zudem verantwortlich für die "National Intelligence Estimates". Heute ist McGovern im Lenkungsausschuss der "Veteran Intelligence Professionals for Sanity".

Die "Geburt eines Frankensteinmonsters": Die Verantwortung des US-Politik für IS, Flüchtlingskrise und Chaos im Nahen Osten

Die US-Regierung habe mit dem IS die „Geburt eines Frankenstein-Monsters“ zugelassen. Dabei habe man Geheimdienstinformationen ignoriert und etwa 60 Rebellengruppen, die dann zum IS übergelaufen sind, unterstützt. Nun sei die Lage im Nahen Osten „völlig außer Kontrolle“, sagen Elizabeth Murray und....
----------------------------------------------------------------------------------------------

Fatal Failure: US-Diplomacy





By Finian CUNNINGHAM
| 18.10.2015 | 00:00
In the classic American chain gang film, Cool Hand Luke (1967), the defiant escapee played by Paul Newman, shouts out in mockery to the sadistic prison chief, «what we have got here is a failure to communicate», before law-enforcement officers open fire on the ill-fated young rebel.
Washington and Moscow may not have reached such a deadly stand-off yet, but the words «failure to communicate» seem nevertheless to be dangerously apposite. And let’s be frank, the failure is entirely on Washington’s side.
Put another way, what we have here is What should be disturbing to any observer is the complete void in diplomatic skill among members of the Obama administration and the entire crop of lawmakers in Washington.
Hardly a man or woman seems capable of engaging with Russia to resolve geopolitical tensions through rational dialogue. What we see instead is a culture of belligerence and boorish disregard for international relations. Call it American «exceptionalism» or hubris, or downright stupid obtuseness.
Endemic in Washington, it seems, is a «zero-sum mentality», whereby other nations who are not deemed to be sufficiently compliant with American demands are immediately cast as «threats» or miscreants. Russia, China, Iran fit that American billing.
It is, as Chinese leaders have noted, a «Cold War» mindset, wherein others are defined by ideological prejudice. The US prejudice is to automatically cast non-compliant nations as malign and enemies. Russia is a threat to Europe, China is a threat to Asia-Pacific, Iran is a threat to the Middle East.
Take the recent developments in Syria. Washington has pointedly refused to cooperate with Russia in military operations to defeat the array of terror groups in that country.
Russian President Vladimir Putin this week deprecated the lack of coordination of military forces between the US-led coalition and Moscow’s recent air and naval intervention. Putin said: «I have a hard time understanding how our American partners can criticise Russia’s actions in Syria in the fight against terrorism if they refuse to hold direct dialogue on an important subject like political settlement».
The Russian leader’s comments were made after news emerged that Washington turned down an offer of a delegation from Moscow led by Prime Minister Dmitry Medvedev to discuss how the two nations could coordinate actions.
It was left to White House spokesman Josh Earnest to explain the American «closed door» attitude. Earnest did so by insulting Putin as being «desperate».
«We’re not interested in doing that, as long as Russia is not willing to make a constructive contribution to our counter-ISIL effort», said Earnest, referring to the Islamic State terror group. «Russia has their own agenda, and it’s an agenda right now that they’re pursuing on their own. So it’s not particularly surprising to me that President Putin would resort, in some desperation, to try to send the second highest ranking official in the Russian government to the United States to try to convince us to join them. But the fact is that is a request that’s fallen on deaf ears».
During the former Cold War between the United States and the Soviet Union, there was at least a school of diplomacy called «realpolitik». That was characterised by an ability in both adversaries to set aside ideological differences and to work on a pragmatic level of cooperation and mutual self-interests.
Today, Washington has no sense of realpolitik. All foreign relations are seen through the lens of American supremacy, and any dissenting country that does not accept American dominance must therefore be seen as having evil intent.
In Syria, so Washington’s view goes, Putin cannot be serious about defeating terrorism. Even though, despite Josh Earnest’s claims above, Russia has this week begun stepping up its firepower against the Islamic State, in addition to the Al-Qaeda-linked brigades that featured in the opening salvos earlier this month.
No, the Americans are compelled to denigrate Russia’s actions as «desperate» and in pursuit of an illegitimate agenda to shore up the Syrian government of Bashar al-Assad.
Well, if Washington cared to stop ranting with its own propaganda demonising Putin, it might learn that its views on regime change in Syria are far from legitimate or feasible.
But then that’s what you call diplomatic engagement and the ability to reciprocate with the wider world rather than steamrolling the world under your own (false) and self-serving premises.
There was a time when Washington did have skills of diplomacy and intellectual honesty. One recalls in particular the presidency of John F Kennedy, who sought to go beyond the futile Cold War stereotypes of «us and them». In a groundbreaking speech to the American University in Washington on June 10, 1963, Kennedy made a plea for world peace and for «general and complete disarmament».
JFK realised that the path to confrontation between nuclear superpowers was ultimately nihilistic. He called for a world where «genuine peace is the product of many nations» based on «mutual tolerance». And in a particularly seminal theme, the US president appealed for international cooperation «not a Pax Americana enforced on the world by American weapons of war».
Contrast Kennedy’s willingness for diplomatic engagement with that of Obama who recently bragged to the United Nations General Assembly that he would not hesitate to unilaterally use American military power, as most of his predecessors have done and which has led the world into the appalling chaotic state that it finds itself in.
«I lead the strongest military that the world has ever known, and I will never hesitate to protect my country or our allies, unilaterally and by force where necessary», said Obama.
American politicians, like their mainstream media pundits, are so full of hubris and so empty of intelligence that they are blind to any other reality outside of their own ideological gilded prison. They are blind to other world leaders, like Russia’s Putin, China’s Xi or Iran’s Rouhani, who are simply calling for a spirit of dialogue and mutual coexistence in a multipolar world, instead of the unipolar one that American ideologues fantasise over.
Surveying the ranks of millionaire-politicians in Washington and those who want to join them, the prospects are not good, such is the void of diplomacy. That applies to both Republicans and Democrats, including the supposed radical outsider Bernie Sanders.
The change will have to come from the American people themselves. As respected writer Paul Craig Roberts has said: «The lines are drawn. Unless the American people come to their senses and expel the Washington warmongers, war is our future».
War is not inevitable, but the abysmal failure to communicate by Washington with the rest of the world, is charting a dangerous collision course.

Beschämend: Friedenspreisträger und Orientalist Kerrmani setzt IS Terror mit legitimer Assad Regierung des syrischen Volkes gleich


"Der Westen muss den Krieg in Syrien beenden" zitiert  die FAZ den Laureaten. Es muss aber der unterschwellige Krieg gegen Syrien aufhören! Es müssen die vom Westen unterstützten Söldner-Ersatzdienst-Kriegshandlungen endlich beendet werden. Kermani hat eine äußerst zwiespältige und am Ende kriegshetzerische Rede gehalten, die auf niederträchtig verzerrter Realitätswahrnehmung basiert.  Eingerahmt zwischen den Aussagen, die die herrschende und preisverleihende Clique von ihm erwartet, sagt er Wichtiges und Richtiges über den Koran. Das entschuldigt aber nicht seine Positionierung auf Seiten letztlich jener Kräfte, die für die Zerstörung des Orients mittels gedungener Söldner, die im Zeichen  des Islam zu  fungieren nur vorgeben, die ganze Verantwortung tragen.

 
Friedenspreis des deutschen Buchhandels an Navid Kermani Bewegender Aufruf zu verantwortlichem Handeln
 
5:04 min | 19.10. | 18.40 Uhr | SWR2
Kermani kritisierte in seiner Preisrede sowohl die Ideologie der Islamisten wie die Unfähigkeit des Westens die Kriege in Syrien und im Irak zu beenden. Am Ende seiner Rede rief er zu Gebet auf.

"Kein Blatt mehr vor den Mund!"

Dieses Motto des Web-Blogges Info-Direkt gefällt uns, es könnte auch von uns stammen, wie überhaupt die im folgenden geäußerten Gedanken unsere volle Zustimmung finden. Wir müssen unsere Scheu ablegen, offen überall auszusprechen, was wir denken. Wir werden dann sehr schnell merken, dass wir nicht alleine sind. Der herrschende Kurs ist schon lange nicht mehr zustimmungsfähig. Natürlich sind wir bemüht in unserem Alltag das Rechte zu tun und zu helfen, wo Not am Mann  oder an der Frau ist.  Das genügt aber nicht. Was schief läuft und was falsch gesteuert wird,  muss angeprangert werden, weil wir sprichwörtlich "Kleinen Leute" immer das Nachsehen haben und Sisyphos spielen ohne Aussicht auf Besserung unhaltbarer Zustände. Ohne unser beherztes Zutun werden dieses sich  trotz Bürger-Engagement sogar verschlimmern, wenn wir nicht offen reden.
"Wer ganz offen und ehrlich seine Meinung sagt, nimmt sich sprichwörtlich „kein Blatt vor den Mund“. Dieses Sprichwort kommt von einer uralten Theatersitte, bei der die Schauspieler ein Blatt wie eine Maske vor die untere Gesichtshälfte hielten, um für ihre Aussprüche nicht belangt werden zu können. Denn es war "zu allen Zeiten nicht ungefährlich, wenn man den Mächtigen unbequeme und für sie unangenehme Wahrheiten ins Gesicht sagte. Heute findet der Ausdruck „kein Blatt vor den Mund nehmen“ nur noch im übertragenen Sinne Verwendung, wenn eben jemand sehr direkt und ohne zu zögern seinen Standpunkt klarmacht. Jedoch reicht es heutzutage längst nicht mehr aus, die Hofnarren unserer Tage, z.B. in Gestalt der Kabarettisten, Dinge offen aussprechen zu lassen: Wir alle – der Bürger selbst ist gefordert – und der Bürger darf seine ohnmächtige Wut über die herrschenden Zustände nicht mehr nur hinter vorgehaltener Hand flüstern, sondern muss sie laut hinausschreien: „Der Kaiser ist nackt!“ Wir leben in einer Zeit der Umbrüche auf allen Ebenen, bei der die Welt in ihrer bisherigen Gestalt aus den Angeln gehoben wird und wir auf einen zivilisatorischen Zusammenbruch zusteuern. Wir haben keine Krise – sondern wir befinden uns in der Inkubationszeit einer Katastrophe! „Wo aber Gefahr ist“, lehrte uns Hölderlin, „wächst das Rettende auch“… Nichts zwingt uns, in den sich vor uns öffnenden Abgrund zu stürzen, denn eine erkannte Gefahr lässt sich abwenden. Wir müssen in dieser Stunde nur erkennen, WAS uns gefährdet und WIE wir diese Gefahren abwenden können – noch(!) ist es nicht zu spät. Vorbei sind allerdings die Zeiten, wo wir uns um Nebensächlichkeiten kümmern konnten und geglaubt haben, den Unannehmlichkeiten durch ein Ignorieren der Probleme aus dem Weg gehen zu können. Es gilt, ab sofort, konsequent und ohne Einschränkung, die Dinge beim Namen zu nennen. Das Wattebäuschchenwerfen gegen die politische Klasse ist vorbei; wir müssen endlich ohne Furcht vor den Inquisitoren der veröffentlichten Meinung und den Kläffern der politischen Korrektheit Stellung beziehen. Unsere Parole lautet hier und jetzt: Kein Blatt  vor den Mund!" Quelle:http://www.info-direkt.eu/wutburger-wilmont-f-kein-blatt-vor-den-mund/

Chaos, permanenter Krieg und Flüchtlinge: Wie die US-Außenpolitik den Nahen Osten und Osteuropa destabilisiert

Gäste: Elizabeth Murray, arbeitete 27 Jahre lang als Geheimdienstanalystin mit Schwerpunkt Naher Osten beim "National Intelligence Council" der US-Regierung. Sie ist heute Mitglied beim "Veteran Intelligence Professionals for Sanity".  -   Ray McGovern, arbeitete fast drei Jahrzehnte als Analyst für die CIA mit Schwerpunkt russische Außenpolitik. Zu seinen Aufgaben gehörte u.a. die tägliche Lagebesprechung für den US-Präsidenten vorzubereiten. Er war zudem verantwortlich für die "National Intelligence Estimates". Heute ist McGovern im Lenkungsausschuss der "Veteran Intelligence Professionals for Sanity".http://www.kontext-tv.de/node/490
16.10.2015

Die "Geburt eines Frankensteinmonsters": Die Verantwortung des US-Politik für IS, Flüchtlingskrise und Chaos im Nahen Osten

Die US-Regierung habe mit dem IS die „Geburt eines Frankenstein-Monsters“ zugelassen. Dabei habe man Geheimdienstinformationen ignoriert und etwa 60 Rebellengruppen, die dann zum IS übergelaufen sind, unterstützt. Nun sei die Lage im Nahen Osten „völlig außer Kontrolle“, sagen Elizabeth Murray und....
------------------------------------------------------------------------------
 Asyl: Europa ins Chaos stürzen!  von Florian Meyer
 
Die Geostrategie der USA beinhaltet die Destabilisierung Europas durch Millionen Flüchtlinge. Wenn Europa sich nicht zur Wehr setzt, wird es kollabieren.
Die Flüchtlingsdebatte entzweit wie keine andere die Europäer. Und damit hat sie bereits einen wichtigen Zweck erfüllt: Sie teilt die Europäer, lenkt ab und lässt so – vom trägen Medienpublikum völlig unbemerkt – Prozesse über die Bühne gehen, die durchaus Widerstand verdient hätten: TTIP / TISA, Truppenaufmarsch in Europa, Errichtung der Finanzdiktatur, Abschaffung von Demokratie und Meinungsfreiheit und so weiter.  -    Die Flüchtlingsdebatte entzweit auch die Kontinente, die Religionen, die Völker: Es werden tiefe Gräben aufgerissen und die alten Konflikte aus den Heimatländern werden in Europa weitergeführt – dagegen ist die Einreise von diversen IS-Dschihadisten nur eine lächerliche Randerscheinung.  -    Ein brandgefährliches Spiel treiben Medien und Politiker, wenn sie diktatorisch und von oben herab bestimmen, welche Region oder Gemeinde Asyllager zu errichten hätte oder wenn sie sich über die Einheimischen lustig machen.   -   Die Hände bei all dem reiben sich die USA. Sie haben den Großteil der Kriege und Konflikte verursacht und als kleines Nebenprodukt die Menschenmassen nach Europa gescheucht......     -   .....Um der Dritten Welt diesen Bewusstwerdungsprozess zu signalisieren, müsste Europa zuallererst die US-Militärbasen raus schmeißen. Ami go home! Kriegstreiber nicht willkommen.  Auch muss die humanitäre Hilfe von Frauen und Kindern, die vor Krieg fliehen, gewährleistet werden, indem man Wirtschaftsflüchtlinge als solche behandelt.....
 

Verfassungskonformität war einmal – Die EU entwickelt sich freiwillig zur Kriegspartei für die USA



Die EU, die kein Staat ist und keine eigenständige Souveränität besitzt, sondern nur der „institutionelle Rahmen“ einer Wirtschaftsunion ist, hat sich schon soweit pervertiert und von ihren eigenen Regeln entfernt, dass sie sich als souveräner Staat und Partner der Kriegsnation USA wähnt. Die EU (wer eigentlich spricht offiziell für die EU?) verlangt jetzt, dass Russland seine Unterstützung für das Assad-Regime aufgibt und die kriegerische Waffengang-Opposition gegen Assad duldet. Das bedeutet, dass die EU sich auf die Seite von Staatsfeinden stellt. Das heißt auch, dass die EU sich für eine antidemokratische Revolutionsvariante entschieden hat statt für Demokratie, für Recht und Verfassungskonformität. 

Quelle: www.1001freedownloads.com/
Quelle: www.1001freedownloads.com/
Assad ist mit großer Mehrheit vom Volk gewählt worden. Warum also soll er zurücktreten? Wer entscheidet in der Welt darüber, ob ein gewählter Staatschef sein Amt behalten darf oder freiwillig aufgeben soll? Die EU? Die USA? Assad war und wird der einzige Ruhepol und Stabilitätsfaktor im Nahen Osten sein, obwohl die USA und ihre Saudi-Follower alles daran setzen, den Nahen Osten komplett zu zerstören. Die Saudis erhoffen sich davon ein islamisches Weltreich ihrer Farbe, die USA erhoffen sich davon einen Zugriff auf alle Ölquellen und letztlich die Ablösung der Saudi-Herrscher. Die Zustände im Nahen Osten gehören in die Mottenkiste des frühen europäischen Mittelalters, wo jede Region mit Raubrittern dem Nachbarn alles weggenommen hatte um alleine dominieren zu können.

Diese absolutistische Dominanz-Politik der USA (One World) ist nicht nur komplett daneben, sie ist verwerflich, verbrecherisch, unangemessen, anti-UN, Anti-US-Verfassung, Anti-Weltbevölkerung. Die USA sind demonstriert auf dem Weg, die Welt kriegerisch in Stücke zu bomben, weil sie angeblich das auserwählte Volk und der exzeptionelle Staat sind, der die Welt alleine beherrschen und deswegen Millionen Tote produzieren darf.  Dieser kriminellen Dominanz hat sich die EU ebenso verschrieben. Sie geriert sich als europäisches Pendant zur USA, völlig vergessen, dass sie selbst nur ein total abhängiger, geduldeter Vasall der USA ist.

Beide Administrationen (USA und EU) haben sich vordergründig für demokratische Prinzipien ausgesprochen und in ihren grundrechtlichen Texten zur absoluten Befolgung der Law-of-Nations, also der Charta der Vereinten Nationen, also der global gültigen Menschenrechts-Normen ausgesprochen. Ist also die Befehlung zum Rücktritt eines ordentlich gewählten Präsidenten damit in Einklang zu bringen? Nein. Hier wird Recht und Gesetz mit Waffengewalt pervertiert. Ein mehrfacher Verstoß gegen die Welt-Regeln. Es kann jetzt also schon festgehalten werden, dass diejenigen, die eine Weltregierung haben wollen und dabei schon vorher alle Weltregeln missachten, in keinem Fall ans Ruder dürfen.
Die Frage muss erlaubt sein, seit wann und wieso die EU als rein wirtschaftlicher Zusammenschluss weltpolitische Infiltration betreiben darf und seit wann die EU die Bevölkerung ihrer Mitgliedsländer in kriegerische Auseinandersetzungen hineinziehen darf. Die Frage ist auch, wieso die EU überhaupt sich um solche Fragen kümmert und ungefragt politische Statements hinsichtlich Regionen und Staaten abgibt, mit denen die EU nichts zu tun hat.
Selbst ein erweitertes Europa hat mit Syrien nichts am Hut. Es geht die EU einen Scheißdreck an, was in einem ordentlich administrierten Land im Mittleren Osten passiert.
Oder ist die EU doch nur der verlängerte Arm einer kriegslüsternen und hegemonialen USA, die den Nahen Osten als Raubobjekt deklarierten, um an die Ölquellen zu gelangen und in diesem Umfeld die EU als Vasallen-Projekt der USA mit einbeziehen?
Wenn die EU also durch die Hochkommissarin (der Begriff stammt aus Kolonialzeiten!) fordert, dass die größte Nation der Welt (Russland) sich fernhalten soll von partnerschaftlicher Unterstützung eines in Gefahr geratenen Staatschefs und gleichzeitig fordert, dass die Staats-Umstürzler in Ruhe gelassen werden sollen, dann sprengen diese Forderungen jede Art der Diplomatie, Regierungs-Macht, Law-of-Nations und Anstand. Dann fordert die EU die Anarchie im Namen aller Mitgliedsländer.
Der Artikel erschien zunächst auf Contra-Magazin und wurde im Zuge einer Content-Partnerschaft von RT Deutsch übernommen.

Krone-Schmalz über „Dämonisierung Russlands“

Gabriele Krone-Schmalz kritisiert deutsche Medienlandschaft für „Dämonisierung Russlands“



Gabriele Krone-Schmalz, ehemalige Osteuropa-Korrespondentin und Moderatorin der ARD, kritisierte während ihrer gestrigen Buchvorstellung in Hannover die demokratieschädlichen Tendenzen der Medien in Deutschland. Sie mahnte die Journalisten an, ihre Neutralität nicht aufzugeben und gerade bei internationalen Themen für eine pluralistische Berichterstattung einzutreten. Als Expertin für Osteuropaberichterstattung kritisierte sie vor allem die einseitige Medienmeinung in Bezug auf Russland.
Buchcover: Gabriele Krone-Schmalz - Russland verstehen
Buchcover: Gabriele Krone-Schmalz - Russland verstehen
Krone-Schmalz verwies darauf, dass hierzulande oftmals nach zweierlei Maß gemessen wird. Deutsche Medien kritisieren Russland, wenn ukrainische Sender auf der Krim abgeschaltet würden, so die Journalistin. Gleichzeitig werde aber ignoriert, dass in der Ukraine russische Sender abgestellt werden. Ein weiteres von Krone-Schmalz vorgebrachtes Beispiel ist das Odessa-Massaker im Januar 2014 durch ukrainische Nationalisten, welches in den Medien fast keinen Wiederhall fand. Somit werde nicht nur ein einseitiges Bild aufgezeigt, es werden vor allem alte Feindbilder aus dem Kalten Krieg wiederbelebt. Gabriele Krone-Schmalz ging auch auf das Beispiel ein, dass in Deutschland der neue Regierungschef in Kiew nach dem Umsturz als „Interimspräsident“ bezeichnet wurde.
Der neue Regierungschef auf der Krim wurde hingegen „illegitimer Ministerpräsident“ etikettiert. Mit derlei sprachlichen Tricks werde dem Leser die Meinung des Journalisten vermittelt, anstatt das der Versuch unternommen wird möglichst neutral zu berichten.
Diese Art der Analyse bezüglich der deutschen Medienberichterstattung ist in so deutlichen Worten eher selten von journalistischer Seite zu hören. Doch in der Wissenschaft beschäftigen sich immer mehr Politologen und Sprachwissenschaftler mit der Rolle von Sprache und der Konstruktion von Welt- und Feindbildern in der Politik. Pauschalisierende Slogans, geopolitische Leitbilder und wieder erwachte alte Vorstellungen übereinander haben eine prägende Wirkung und bestimmen das politische Geschehen mit.
Was wir lesen bestimmt wie wir darüber denken. Und gerade jetzt, konfrontiert mit dem Ukraine-Konflikt, der Situation in Syrien und der Flüchtlingsfrage ist eine vielschichtige Berichterstattung aus verschiedensten Blickwinkeln genau das, was Deutschland braucht. Es ist nicht die Zeit für neue oder alte Feindbilder, sondern für Zusammenarbeit. Russland ist vor allem ein Land mit eigener Innen- und Außenpolitik die wir in all ihrer Vielschichtigkeit berücksichtigen müssen, um das Land zu verstehen. Daran hat Krone-Schmalz auch in Hannover wieder erinnert.
Quelle: http://www.rtdeutsch.com/34553/inland/gabriele-krone-schmalz-kritisiert-deutsche-medienlandschaft-fuer-daemonisierung-russlands/