Tuesday, February 3, 2015

Wo die Satire endet und die Hetze beginnt...

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Aktueller Online-Flyer vom 03. Februar 2015   

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GlobalesErklärung zu den Anschlägen in Paris und ihren FolgenWo die Satire endet und die Hetze beginnt...Vom Bundesverband Arbeiterfotografie

Die Geschehnisse vom 7. Januar 2015 in Paris sind ein Ereignis, das ähnlich wie der 11. September 2001 in den USA oder der 7. Juli 2005 in London das Bewusstsein der Massen steuern soll. Die Herrschenden und ihre Medien tun alles dafür. Sie beschwören auf der einen Seite das für die globalen Feldzüge des US-Imperialismus benötigte Feindbild und auf der anderen Seite die Einigkeit der Massen mit dem Imperium. Alle sollen sich (wieder) mit den ihren Einfluss verlierenden Herrschaftsmedien, deren Feindbildern und deren Kriegspropaganda gemein machen. Die Beherrschten sollen sich mit den Herrschenden solidarisieren. Dafür bedurfte es eines weiteren Akts. Am 11. Januar kamen "westliche" Staats- und Regierungschefs nach Paris und inszenierten abseits des Volks ihre angebliche Einigkeit mit dem Volk: „Mehr als eine Million Menschen gedenken in Paris der Anschlagsopfer und senden ein Signal der Einigkeit... unter ihnen Arm in Arm Staats- und Regierungschefs aus aller Welt“, wird suggeriert. Der Bundesverband Arbeiterfotografie nimmt dazu Stellung.


Kai Gniffke, Chefredakteur ARD-aktuell: „Als Journalisten sind wir zu strikter Neutralität verpflichtet... Beim Überfall auf die Redaktion von Charlie Hebdo weichen wir davon ab. Dieser feige Anschlag war auch ein Anschlag auf die Meinungsfreiheit und auf die Medien... Nous sommes Charlie!“ (Bild: tagesthemen-Vorspann, 7.1.2015)


Evelyn Hecht-Galinksi: "Mit Sorge sehe ich, wie hier eine Massenhysterie inszeniert wird... Die ganze Welt war im Einklang... Ich bin nicht Charlie und solidarisiere mich nicht mit einer so grotesk gesteuerten Aktion!" (Bild: tagesschau-Vorspann, 8.1.2015, 20 Uhr)


Signal der Einigkeit: Wir sind Charlie – wir sind das Imperium (Bild: tagesschau 11.1.2015)


Die Anschläge in Paris am 07.01.2015 haben bei uns große Betroffenheit ausgelöst. Unsere Anteilnahme gilt den Opfern und ihren Angehörigen. Wir verurteilen jegliche Form von Mord und Terror! Dafür gibt es keinerlei Berechtigung!

Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gelten aber auch all denjenigen, die unter den politischen Folgen dieser Anschläge vorgeblicher rachedurstiger Islamisten zu leiden haben, vor allem den Flüchtlingen und Asylbewerber/innen, die aus Angst um ihr Leben ihre Heimat verlassen mussten, die nun mit noch mehr Ressentiments und Gewalt in den westlichen, vor allem europäischen Ländern rechnen müssen, Gewalt, die nach den Anschlägen durch das Anheizen rassistischer und fremdenfeindlicher Einstellungen und Tendenzen von fehlgeleiteten Teilen der Bevölkerungen, aber auch von den Legislativen und Exekutiven, also von den Regierungen der Länder, bereits ausgeht.

"Paris" ist Wasser auf die Mühlen auch der bundesdeutschen Regierung zur weiteren Verschärfung des Asylrechts und der Abschiebepraxis, zur Einschränkung der Reisefreiheit, Verschärfung der Grenzkontrollen und der Ausweitung der Datenüberwachung und -speicherung, also zur weiteren Einschränkung demokratischer Rechte und Freiheiten. Eine Bundesregierung, die Soldat/innen in völkerrechtswidrige Kriege schickt und terroristische, die Menschenrechte mit Füßen tretende Regierungen und Organisationen mit Waffen beliefert – und gerade in solchen Kriegs- und Krisengebieten waren viele der Flüchtlinge, die sich nach Westeuropa retten konnten, beheimatet – muss sich die Frage gefallen lassen, welches demagogische Schauspiel denn hier geboten wird.

Viele bürgerliche Medien heizen mit sensationsgeilen, Auflagen und Einschaltquoten in die Höhe treibenden Betroffenheitsberichten und -bildern von Blutbädern, entsetzten Menschen mit Todesfurcht, dramatischen Fluchten und Rettungsaktionen ein Klima von Bedrohung, Angst und Hilflosigkeit weiter an, und die – suggerierte – Rettung wird gleich live und in Farbe mitgeliefert: schwer bewaffnete, martialisch anmutende Polizei- und Antiterroreinheiten im Einsatz, die vor den Augen der Weltöffentlichkeit das so genannte Böse eliminieren und uns somit vor der vermeintlichen Bedrohung unsere westlichen Werte durch "Islamisten" "schützen". Die Anwesenheit bewaffneter "Sicherheitskräfte“ auf öffentlichen Plätzen soll so als Notwendigkeit und "Schutzmaßnahme“ in die Köpfe getragen, um Akzeptanz einer Militarisierung und Überwachung der Gesellschaft geworben werden.

Wer die Täter sind, ist nicht geklärt. Dass die Spuren (der "verlorene" Personalausweis) auf die tatsächlichen Täter hinweisen, ist alles andere als wahrscheinlich. Vieles deutet darauf hin, dass der Terroranschlag für politische Ziele der französischen Regierung respektive des "Westens" nicht nur instrumentalisiert sondern auch inszeniert wurde, es sich also – wie z.B. Paul Craig Roberts oder der Schweizer Historiker Daniele Ganser es als wahrscheinlich sehen – um eine von Geheimdiensten durchgeführte False-Flag-Operation handelt.

Frankreich ist in EU-Europa das Land mit dem höchsten politisch rechtslastigen Anteil in der Bevölkerung. Fremdenhass und Rassismus sind hier allgegenwärtig. Auch in den Medien spiegelt sich diese Rechtstendenz wider: Dass die von dem Magazin "Charlie Hebdo" veröffentlichten Mohammed-Karikaturen alle Muslime im Kern treffen würden, muss auch den Redakteur/innen des "Charlie" zur Kenntnis gereicht sein – dass sie dennoch publiziert wurden, zeugt bestenfalls von Ignoranz und Dummheit, schlimmstenfalls von bewusster Provokation. Ist alles Satire, was sich Satire nennt? Nein! „Eine Satire, die zur Zeichnung einer Kriegsanleihe auffordert, ist keine", schreibt Tucholsky. Hetze zur Erzeugung von Feindbildern ist keine Satire! Sie verletzt das Grundrecht auf die Würde des Menschen, auf Respekt und Achtung vor anderen Sitten und Gebräuchen, vor fremden Kulturen und Glaubensrichtungen. Rassistische Hetze im Stürmer-Stil ist keine Satire. Auch Mord und Terror dürfen nicht dazu verleiten, sich damit solidarisch zu erklären. In einem von Politik und Medien geschürten Klima der Feindbilder und der Angst vor dem Islam ist es gesellschaftsfähig geworden, eine Weltreligion und ihre Anhänger auf das Übelste zu verunglimpfen, gleichzeitig aber jegliche Kritik beispielsweise an der Apartheidpolitik des israelischen Regimes als Antisemitismus zu brandmarken.


Paris, 11.1.2015: Das Imperium inszeniert seine angebliche Einigkeit mit dem Volk...


... abseits des Volks (Bildquelle: propagandaschau.wordpress.com)


Mit der jetzt viel beschworenen Pressefreiheit hat dies alles nichts zu tun. Dazu zählt auch das mit gekonnt inszenierten Bildern aufgetischte Lügenmärchen, eine große Anzahl westlicher Regierungsoberhäupter habe Arm in Arm den eine Million Teilnehmer/innen starken Trauermarsch in Paris nach dem Attentat angeführt, während diese Bilder in einer von Sicherheitskräften abgeriegelten Nebenstrecke konstruiert wurden. Diese Bilder sollen uns Glauben machen, es gäbe eine für alle gleiche Betroffenheit, gemeinsame Interessen, die Regierungen setzten sich mit ihren Völkern gemeinsam für die Erhaltung der Werte der Demokratie ein – während sie gleichzeitig keine Mittel und Wege scheuen, eben diese Werte zu unterminieren und der ethisch-moralischen Verkommenheit der neoliberalen Interessen von Politik und Wirtschaft auszuliefern. Mit objektiver Berichterstattung hat dies alles nichts zu tun. "Die Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden", schrieb einmal Rosa Luxemburg. Sie wurde 1919 von Angehörigen deutscher Militärverbände ermordet. Die Andersdenkenden aber sind nicht diejenigen, die die Pressefreiheit einer bürgerlichen Demokratie dazu benutzen, Hass und Fremdenfeindlichkeit zu verbreiten, denn sie bekämpfen diese Freiheiten Andersdenkender mit allen Mitteln.

Als Bundesverband Arbeiterfotografie verurteilen wir die politische Leichenfledderei durch Merkel und Co. und durch die Medien. Wenn wir "Fotografie als Waffe" verstehen, meinen wir Bilder, die der Aufklärung dienen, Bilder gegen den Mainstream, für Menschenrechte und Völkerverständigung, gegen Intoleranz und Fremdenhass. Das gilt auch für die Texte, die wir schreiben, ganz im Sinne von Kurt Tucholsky: "Die Sprache ist eine Waffe, haltet sie scharf!" Waffen, gegen deren Missbrauch wir uns einsetzen, die wir auch und gerade jetzt in Zeiten zunehmender faschistoider und reaktionärer Verblendung und ethischer Werteverluste zum Einsatz bringen. Das ist unsere Aufgabe, darin liegt unsere Verantwortung. (af/gw)

Online-Flyer Nr. 495  vom 28.01.2015


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Washington Was Behind Ukraine Coup: Obama admits that US “Brokered a Deal” in Support of “Regime Change”

US Sticks to Tried and True Policy of Supporting Coups

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U.S. General John Campbell, commander of NATO-led International Security Assistance Force (ISAF), folds the flag of the ISAF during the change of mission ceremony in Kabul
US President Barack Obama revealed the United States’ involvement in the Ukrainian crisis from its outset and admitted that the United States “had brokered a deal to transition power in Ukraine.”
US President Barack Obama’s recent interview with CNN’s Fareed Zakiria reveals the United States’ involvement in the Ukrainian crisis from its outset and that the country worked directly with Ukrainian right-wing fascist groups, experts told Sputnik.
On Sunday, in his interview with CNN, Obama admitted that the United States “had brokered a deal to transition power in Ukraine.”
“Obama’s statement is reiterating something that the world public opinion already knew — the US was involved in the coup of [ex-Ukrainian President] Viktor Yanukovych from the start. History shows us that the US has overthrown numerous governments in Latin America, Asia and Africa and replaced them with leaders that ruled with a fascist ideology that proved useful for Washington’s geopolitical interests,” independent researcher and writer Timothy Alexander Guzman told Sputnik.
Yanukovych’s decision to not sign an association agreement with the European Union in late 2013 triggered a mass wave of protests across Ukraine, culminating in the February 2014 coup. Following the transition of power, Kiev forces launched military operation against those who refused to recognize the legitimacy of the new government.
Guzman claimed that during the Ukrainian conflict, Washington and its NATO allies worked directly with right-wing Ukrainian Fascist groups, including the neo-Nazi inspired Right Sector militia.International law professor at the University of Illinois College of Law Francis Boyle shares a similar opinion, also arguing also that Obama’s approach to Ukraine is no different to the neoconservative approach of former US national security adviser Zbigniew Brzezinski, or political scientist Samuel Huntington’s “clash of civilizations” philosophy.
“I think he [Obama] has made it very clear that he is going to continue to take a Brzezinski hard-lined approach toward Ukraine and Russia and that there are not going to be any compromises at all, and effectively he expects President Putin to throw in a towel, capitulate, whatever, it does not appear to me there is any ground for negotiations in light of what President Obama at least said publicly,” he said in an email to Sputnik.
Boyle also stated that the United States may already be sending covert offensive military equipment to Ukraine, despite Washington’s claims that it provides Kiev only with non-lethal aid.The expert also claimed that Obama’s ignorance of the Minsk agreements and of Russian President Vladimir Putin’s proposals to negotiate the conflict peacefully, indicates that Washington is going to continue with its aggressive policy in Ukraine.
“How can Russia tolerate this gang of Nazis in Kyiv [Kiev] setting up shop right there on the borders of Russia, and being armed, equipped and supplied by NATO? Of course, Russia cannot tolerate that,” Boyle concluded, adding that the Unites States itself would not tolerate such threats close to its borders.
“The very fact that Obama feels he needs to comment on [the] US direct role in the regime change [in Ukraine] and on Putin’s response over Crimea in this manner, rather than calling Putin a Hitler with well thought out expansionist designs, as has become the norm in the US, speaks for itself: perhaps, the White House is finally coming to the view that it needs to come to its senses and negotiate with Moscow,” Vlad Sobell, a professor at New York University’s Prague campus stated.
On Sunday, US President Barack Obama, in an interview with CNN’s Fareed Zakiria, explained that the United States “brokered a deal to transition power in Ukraine.” The US President said that Russian President Vladimir Putin made his decision to legally annex Crimea “not because of some grand strategy, but essentially because he was caught off-balance by the protests in the Maidan.”
In late 2013 a decision by Ukraine then-President Viktor Yanukovych to avoid signing an association agreement with the European Union triggered mass protests across Ukraine, dubbed Maidan, culminating in the February coup. Following the coup and a rise in aggressive nationalism in the country, Crimea seceded by referendum from Ukraine and rejoined Russia in March 2014.
Pepe Escobar, a correspondent for Asia Times, Hong Kong, who has closely followed developments in Ukraine, told Sputnik of his belief that every independent observer, including himself, “had known from the beginning those $5 billion, [US Assistant Secretary of State] Victoria Nuland’s number, over the years unleashed to boost ‘freedom’ in Ukraine one day would come to fruition.”"And Putin was not ‘caught off-balance’,” Escobar added. “Russian intelligence knew in a few hours that Maidan would be replicated in Crimea, so the Kremlin acted swiftly,” he stated.
Professor Sobell claims that “Mr President [Obama] should be aware that Yanukovych fled [Ukraine] because he had solid reasons to fear for his life. The hallowed Maidan was not a peaceful democratic regime change, as it was presented in Western media, but a violent putch complete with murderous acts by hired assassins.”
Sobell states that unnamed EU officials affirm that on February 20 snipers shot both demonstrators and police dead, in order to provoke chaos. These crimes, he continued, are not being investigated by Kiev’s “democratic — Western values” regime or its Western sponsors, as “today it is ok to install a Nazi-driven regime by these means and then demand that Western tax- payers support it.”
According to Escobar, the way the Ukrainian coup will be perceived “all across the Global South is […] another US regime change operation, using local patsies.”
Commenting on the recent increase in hostilities between Kiev and independence supporters in the southeast of Ukraine, Sobell said the situation has changed in favor of the Donbas militia.
“Washington knows it and knows that they must either compromise, start genuine negotiations with Moscow and separatists, or escalate support for the Nazi regime by supplying it with arms. This would lead to major escalation of the conflict – at this point we cannot rule out that Obama will opt of this,” Sobell insisted.
Russia’s relations with the West deteriorated sharply in 2014, following Crimea’s reunification with Russia and the start of the ongoing military conflict in Ukraine. The United States and its allies accused Moscow of interfering in Ukraine’s internal affairs and imposed several rounds of economic sanctions, targeting Russia’s energy, banking and military sectors, as well as several high-ranking individuals.
unnamed
Ukraine Chief of Staff is explicitly and clearly denying the very basis for the EU’s sanctions against Russia, and for the U.S.’s sanctions against Russia: all of the sanctions against Russia are based on the falsehood that Ukraine is fighting against “the regular units of the Russian army”

Worte des Wahns von Friedrich Schiller

Drei Worte hört man bedeutungschwer
Im Munde der Guten und Besten,
Sie schallen vergeblich, ihr Klang ist leer,
Sie können nicht helfen und trösten.
Verscherzt ist dem Menschen des Lebens Frucht,
So lang er die Schatten zu haschen sucht.
So lang er glaubt an die Goldene Zeit,
Wo das Rechte, das Gute wird siegen,
Das Rechte, das Gute führt ewig Streit,
Nie wird der Feind ihm erliegen,
Und erstickst du ihn nicht in den Lüften frei,
Stets wächst ihm die Kraft auf der Erde neu.
So lang er glaubt, daß das buhlende Glück
Sich dem Edeln vereinigen werde,
Dem Schlechten folgt es mit Liebesblick,
Nicht dem Guten gehöret die Erde.
Er ist ein Fremdling, er wandert aus,
Und suchet ein unvergänglich Haus.
So lang er glaubt, daß dem irdschen Verstand
Die Wahrheit je wird erscheinen,
Ihren Schleier hebt keine sterbliche Hand,
Wir können nur raten und meinen.
Du kerkerst den Geist in ein tönend Wort,
Doch der freie wandelt im Sturme fort.
Drum edle Seele, entreiß dich dem Wahn,
Und den himmlischen Glauben bewahre.
Was kein Ohr vernahm, was die Augen nicht sahn,
Es ist dennoch, das Schöne, das Wahre!
Es ist nicht draußen, da sucht es der Tor,
Es ist in dir, du bringst es ewig hervor.

SATIRE VON "CHARLIE HEBDO" Die Grenzen mehrmals überschritten


3. Februar 2015
 

Politisches Feuilleton vom 03.02.2015

SATIRE VON "CHARLIE HEBDO"Die Grenzen mehrmals überschrittenVon Arlette-Louise Ndakoze

BEITRAG HÖRENAusgabe des Satiremagazins "Charlie Hebdo"  (picture alliance / dpa / Foto: Ian Langsdon)Eine Frau zeigt die erste Ausgabe des Satiremagazins "Charlie Hebdo" nach den Anschlägen von Paris. (picture alliance / dpa / Foto: Ian Langsdon)
Mittlerweile mischen sich in die publizistische Debatte um die Anschläge von Paris auch kritische Töne. So hätten die Macher von "Charlie Hebdo" zwar Antisemitismus im Blatt verurteilt, Islamophobie aber nicht, meint die Journalistin Arlette-Louise Ndakoze.
"Es regnet". Ein beschreibender Satz, wie er harmloser nicht sein könnte. Lange sahen das Philosophen, Literaturwissenschaftler und Linguisten auch so. Sprache sei ein neutrales Vehikel, mit dem sich die Wirklichkeit beschreiben und mitteilen lasse.
Spätestens mit der linguistischen Wende – dem sogenannten "linguistic turn" Anfang des 20. Jahrhunderts – zogen Analyse und Kritik der Sprache in die Forschung ein, als man erkannte, dass sie die Struktur unseres Denkens verkörpert, dadurch die Wirklichkeit eher gestaltet, denn beschreibt.
Der Satz "Es regnet" ist so harmlos nicht mehr. Er kann eine Stimmung ausdrücken und erzeugen, eine Katastrophe oder eine Rettung ankündigen. Und wie er verstanden wird, bestimmt nicht allein der, der ihn ausspricht, sondern auch der, der ihn hört. In beiden Fällen ist der Kontext entscheidend.
Das Potential von Sprache, das positive wie das negative, ist bedeutend. Wenn wir etwas versprechen oder deklarieren, wenn wir uns empören und jemanden beleidigen, tun wir etwas mit Sprache, wir sind Akteure. Und unsere Aktionen können verheerende Folgen haben, sie können sogar Gewalt auslösen und Existenzen zerstören.   

"Charlie Hebdo" hat die Grenzen mehrmals überschritten

Eine Äußerung kann und darf deshalb nicht beliebig ausfallen. Ihre Grenzen liegen dort, wo sie selbst durch Beleidigung, Ächtung und Hohn andere ausgrenzt und den Dialog mit ihnen abbricht. "Charlie Hebdo" hat diese Grenzen mehrmals überschritten: In Zeichnungen und Kommentaren hat sie Personen verunglimpft und Werte angegriffen.
Bei allem Verständnis für die trauernde Solidarität mit der Redaktion, es war unreflektiert, nach dem Pariser Anschlag die Freiheit des Wortes über alles zu stellen. Nicht ohne Grund hat sich dieser Konsens immer wieder als brüchig erwiesen, gerade unter jenen, die ihre demokratischen Werte so lautstark verteidigen, und gerade im Fall von "Charlie Hebdo".
Deren Vorgängerin beispielsweise, die Zeitschrift "Hara-Kiri" wurde mehrmals von der französischen Regierung verboten, zuletzt 1970, als sie ihr Spiel mit dem Tod von Charles de Gaulles trieb.
Die Redaktion selbst sah Grenzen der freien Meinungsäußerung erreicht, als sie 2008 den Zeichner Siné entließ. Es sei antisemitisch gewesen, wie er in seiner Kolumne die anstehende Hochzeit des Sohnes von Nicolas Sarkozy mit einer Jüdin kommentiert habe.

Verbalen Attacken des Zeichners Siné

Einerseits erkennen die Karikaturisten, wenn es um antisemitische Kommentare geht, die Grenzen der freien Meinungsäußerung an. Andererseits, und hierin liegt die Problematik, schrecken sie in aggressiver Manier vor Islamophobie nicht zurück. Auch verbal nicht. Warum erwähnte man kein Mal die expliziten verbalen Attacken, die der Zeichner Siné gegen Muslime richtete?
In vielen Bildern sucht man zudem vergebens nach dem tieferen Sinn der Satire. Es werden Schlagzeilen aufgegriffen und vermischt, es wird polemisiert und stigmatisiert. Es geht um die Provokation, nicht um eine Positionierung.
So wurde die schwarze Politikerin Christiane Taubira als Affe dargestellt, nachdem sie zuvor aus Kreisen des rechten Front National als solcher beleidigt worden war.
Eine andere Zeichnung zeigte nigerianische Mädchen, die von der Terrorgruppe "Boko Haram" entführt worden waren, als hochschwanger, versehen mit dem Ausruf: "Finger weg von unseren Zuschüssen", was auf eine innerfranzösische Sozialdebatte gemünzt war.
Auf freie Meinungsäußerung ohne weiteres zu setzen, verharmlost die Gefahren, die sie birgt, verharmlost, dass sie als Errungenschaft der Demokratie dahin zurückfallen kann, woraus sie sich erhoben hat: in die Unterdrückung. Um das zu vermeiden, ist der Dialog mit Andersdenkenden und Andersglaubenden unabdingbar. Denn Demokratie lebt vom Dialog. Der Weg dahin führt nicht an Sprachkritik vorbei.  
Arlette-Louise Ndakoze, 1983 in Burundi geboren – mit einem ruandesischen Pass, studierte Frankreichwissenschaften in Berlin und Ruanda und arbeitet derzeit als freie Journalistin für Deutschlandradio und den Berliner Radiosender 88,4.  (Clara Morales Benito)Arlette-Louise Ndakoze (Clara Morales Benito)Arlette-Louise Ndakoze, 1983 in Burundi geboren, studierte Frankreichwissenschaften in Berlin und Ruanda und arbeitet derzeit als freie Journalistin für Deutschlandradio und den Berliner Radiosender 88,4.



Edith Ballantyne im 100. Jubiläumsjahr der  Internationalen Frauenliga: Eine Meisterin der diplomatischen Kunst der Friedensführung

Edith Ballantyne, geborene Müller, langjährige  Generalsekretärin und Präsidentin der "Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit", einer Organisation, die  dieses Jahr  im April  in Den Haag ihr hundertjähriges Jubiläum als Antikriegsorganisation feiern könnte, hat sich verdient gemacht um den Weltfrieden. Die kleine, bescheidene Frau verkörpert wie kaum eine zweite das Schicksal und die Tragik der Kriegspolitik des 20. Jahrhunderts.

Mit 16 Jahren musste sie zusammen mit ihrer Familie das schöne Jägersdorf im Böhmerwald verlassen. Die fortschrittliche, junge tschechOslovakische Republik  konnte den engagierten Sozialdemokraten nach dem Abschluss des Münchner Abkommens  1938 keine sichere Heimat mehr bieten. Die Henlein-Faschisten bedrohten die fortschrittliche deutsche Minderheit  nicht weniger als ihre tschechischen Nachbarn.
Der Weg von der Schulbank direkt ins Exil folgte über Großbritannien, das sich verpflichtet hatte, einen Teil  der nach dem Abkommen mit Hitler heimatlos gemachten deutschstämmigen Tschechen aufzunehmen. Bald waren sie auch dort  nicht mehr sicher, der Hitlschersche Angriffskrieg stand kurz bevor und so wurden sie nach CANADA verschifft. Dort nahm sich die Pazifische Eisenbahngesellschaft ihrer an. Als willkommene billige Arbeitskräfte durften sie fernab von der gewohnten Zivilisation im Fernen Osten als Farmer Land roden und urbar machen. 

Ein harte ungewohnte Arbeit für junge Gymnasiasten und Industriearbeiter, aber auch gesund und abenteuerlich. Dennoch, eine Zukunftsaussicht bot diese Arbeit nicht. Die Jugend war findig und fand Wege zurück in die Zivilisation.  In der Stadt Montreal fand die junge Edith als fleißiges 'deutsches' Mädchen schließlich Arbeit als Hausangestellte. Die willige Arbeitskraft ersetzte ihrer  Dreie.  Sie war abhängig, rechtlos und  konnte noch immer kein Englisch.

Mit Hilfe von engagierten Frauen der "Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit", die sich in den 40er Jahren, während des Krieges, also in Kanada vor allem der Betreuung von Flüchtlingen gewidmet hatten, konnte Edith bald einen Weg aus der beinahe Sklaverei  finden. Sie nahm eine andere Arbeit im Buchdrucker-Gewerbe an, fand Zeit Englisch zu lernen und begegnete schließlich  ihrem zukünftigen Mann, Campell Ballantyne, einem progressiven Journalisten.  Mit  seiner Hilfe erwarb sie schließlich die kanadische Staatsbürgerschaft und konnte nach  dem Krieg mit ihm nach Europa zurückkehren. Der Mann fand Arbeit beim Internationalen Arbeitsbüro, der ILO, einer UN-Agentur, die während des Weltkrieges nach Kanada verlegt worden war.  Mit der ILO gingen die Ballantynes nach Genf.

Die junge, intelligente Frau, inzwischen des Englischen perfekt mächtig, fand  einstweilen einen Bürojob bei   der WHO, der Weltgesundheitsorganisation. Bald gebar sie Cam vier Kinder und war Vorsteherin einer wunderbaren Familie.

Die UN-CHARTA  wurde die Bibel der  atheistischen Ballantynes. Ihr fühlt sich  die 92 jährige bis heute verpflichtet, genauso wie ihre  heute  in sozialen Berufen  in Kanada tätigen Nachkommen.

Als die Hausfrau und Mutter  Edith Ballantyne in Genf schließlich  erneut auf die WILPF, die 'Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit' stieß, Gertrud Bär, deren UN-Botschafterin kennenlernte und später  nach dem Tode  der engagierten Ligafrau sah, dass der  NGO die Auflösung drohte, da fühlte sie sich gerufen. Aus einer Poststelle machte Edith Ballantyne bald einen lebendigen Begegnungsort. Das kleine Ligabüro im 'Maison Internationale' in der Rue Varembe gegenüber dem alten Völkerbund-Palast wurde  zu Beginn der 80iger des vorigen Jahrhunderts  zu einer Drehscheibe für  internationale Friedenspolitik.  

Leider ist ihrem Anliegen, mit Hilfe der NGO-Community das Wesen des UN-Anliegens sichern zu helfen und mit Hilfe einer einstmals wertvollen Frauenliga einen Beitrag zum Weltfrieden beizusteuern, kein durchgreifender  Erfolg beschieden gewesen. 

Dennoch hat die kleine, bescheidene,  fleißige Frau durch ihr persönliches Vorbild Grundlagen für künftige Friedensarbeit  gelegt. Sie  ist, war  und wird sein: eine Meisterin der diplomatischen Kunst der Friedensführung.


In ihrem Büro wurde  jahrzehntelang nicht nur Weltpolitik erörtert, Edith  war auch  gefragte Mediatorin in vielen mit der Friedensarbeit verwandten internationalen Fragen. Sie war im Menschenrechtsrat der UN aktiv, stand dem Unterauschuss für Rassismus vor, setzte sich nachhaltig für die Rechte der Frau ein, initiierte als CONGO*-Sekretärin das Friedenszelt in Nairobi  und war in Peking zur Abschlusskonferenz  der UN-Frauendekade.

Edith hat die ganze Welt bereist und hat so manchem Staatsmann die Hand geschüttelt. Groß und klein suchten ihren Rat in brenzligen Fragen und sie hat sich zur besten Kennerin der UN-Verfassung und ihrer vielen Mechanismen entwickelt.

Selbst heute noch in ihrem Altersruhesitz in Genf geht die Welt bei ihr ein und aus, steht sie in kleinen und großen Lebensfragen ihrem  Freundeskreis zur Verfügung, hilft mit Rat und Tat, wo sie kann.

Edith Ballantynes  Lebenswerk ist dem Frieden und der Frauenfriedensorganisation IFFF/WILPF gewidmet.

 In kriegerischen Zeiten wie diesen, ist es  für uns Nachgeborene wichtiger  denn je, dieses  Erbe, das Erbe  der ursprünglichen WILPF hochzuhalten. Edith würde vielleicht sagen
" Even if it is only for the records".

Ja, die Vorkommnisse festzuhalten, bedeutende Entschlüsse und Statements zu dokumentieren, darin hat sie immer eine vorrangige Aufgabe gesehen. Auch wenn die UN-Charta und die Folgedokumente verraten und mit Füssen getreten werden  in diesen Tagen, das ändert  nichts an ihrem revolutionären, für die ganze Menschheit bedeutsamen Gehalt. Das gleiche gilt in ihren Augen für das Gründungsdokument der Frauenliga.

Ihre eigene Person zu bezeugen erachtet sie  nicht für wesentlich.Bedeutsamer  erscheinen ihr dokumentierte Errungenschaften, die helfen können, der  Nachwelt den Frieden zu  erhalten  und  die den Weg  zu weisen  vermögen für  ein Leben in  Gerechtigkeit und Würde.

 Wir  Nachgeborene aber, bedürfen natürlich außer diesen Dokumenten auch der Dokumentation über das Wirken positiver Vor-und Leitbilder.  In Zeiten der Verwirrnis, des Verfalls, der vorherrschenden und um sich greifenden Niederträchtigkeit sind positive Leitbilder wichtiger denn je.

Die heutige Linie der WILPF folgt leider nicht dem Vorbild ihrer Urmütter. Die Herauslösung der  Frauenanliegen aus den Menschheitsanliegen, ihre quasi Separation von den großen politischen Fragen führt ins Aus, in die  feministische Verblendung.  Der Mehrheit der weiblichen Weltbevölkerung wird eine solche Programmatik  keineswegs gerecht. Sie verzichtet in opportunistischer Manier auf die so dringend gebotene, grundsätzliche Kriegsgegnerschaft und macht damit das Anliegen einer  winzigen Frauenelite zu dem Ihren.

Frauensache ist aber  immer Menschheitssache, Familiensache, eine Angelegenheit des Überlebens der Gattung.

Mit  einer bloßen Gleichstellung der Geschlechter, der Beteiligung der Frauen in Aufsichtsräten (!!) und in den Armeen der Welt haben wir gar nichts gewonnen im Sinne einer humaneren, den Frauen gemäßeren Welt. Im Gegenteil - Frauen müssen heute mehr leisten als jemals zuvor in der Geschichte der Menschheit und zu schlechteren Bedingungen. Wenn sie nicht auf den natürlichen Kinderwunsch und auf Familie verzichten wollen, dann ist ihre Lage verheerender denn je. Frauen werden heute in jungen Jahren  beruflich  geradezu verheizt. Mit der Intensivierung der Arbeit, sofern sie überhaupt  eine  gefunden haben, sinkt die Aussicht auf Familiengründung und Kinderwünsche müsse vertagt werden. Selbst Partnerschaften sind schwer zu leben. Von Frauen wird selbstverständlich alles und immer noch mehr verlangt als von Männern. Auf  Menstruations- , Schwangerschafts- und Mutterschafts bedingte Einschränkungen wird keinerlei Rücksicht  mehr genommen. Solchen frauenbedingten Einschränkungen hat Frau mit Chemie beizukommen. Im Zeichen neoliberaler Globalisierung  wird alles zur  Privatangelegenheit, was nicht dem Profit dient.

Die Einbeziehung von Frauen in den Gewaltapparat ist darüber hinaus fatal für künftige Geschlechter. Die Frauenrollen in den Tatortkrimis sprechen hier Bände. Tag und Nacht  hat auch Frau im Einsatz zu sein, pausenlos für den brutalisierenden Kampf gegen das Verbrechen aktiv. Hier stimmt auf zynische Weise  die Losung: "You get what you pay for".

An Edith Ballantynes  Einsatz für die richtigen Prinzipien, für das Grundsatzprogramm der  Vormütter und Schwestern, der Gründerinnen-Generation der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit, ließe sich aufzeigen, was auch heute noch vonnöten ist, nämlich, politisch, das heißt in großen Zusammenhängen  zu denken. Die Liga-Gründerinnen-Generation dachte politisch. Die Gründerinnen  hatten im Unterschied zu den hurra-patriotischen Blaustrümpfen ihrer Kolleginnen das Wohl der ganzen Gesellschaft , ja der Welt im Auge. Sie gelobten feierlich, die Ursachen der Kriege, der größten Geißel die die Menschheit kennt, zu studieren, um diese überwinden zu helfen.

Wenn  für uns heutige die Befassung mit Edith Ballantynes Porträt, mit ihrer Biografie zu etwas nütze sein kann  in diesem  100-jährigen  Jubiläumsjahr der Frauenliga, dann dazu,  den programmatischen Urspung zu erneuern und weg zukommen von der feminstisch-einseitigen  und letztlich frauenfeindlichen Politik. Das nach wie vor wertvolle Erbe der internationalen  Frauen-Friedens-Organisation müsste dazu neu belebt werden.
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* Conference  of Nongovernmental Organizations - (freiwilliger Zusammenschluss vieler bei der UN-akkreditierter  Nichtregierungsorganisationen Heute: Conference of NGOs in Consultative Relationship with the United Nations.   

Russland ist Friedensmacht - die Nato ein Kriegsbündnis!


"Es kann der Sieg der Vernunft, nur der Sieg der Vernünftigen sein-
Es setzt sich nur so viel Vernunft durch wie wir durchsetzen" B.B.

Ein Appell von Irene Eckert

Lasst uns  daher die Hände jener brechen, die in aller Öffentlichkeit den Dritten Weltkrieg vorbereiten und damit ein atomares Fiasko riskieren. Lasst uns Ross und Reiter benennen.

Lasst uns  die  Verantwortlichen für solch  menschen- und zukunftsfeindlichen Politik ins Visier nehmen. Die wirklich Schuldigen gehören an den Pranger. Es sind dies der US-Imperialismus und seine westlichen Vasallen.  Es sind die sogenannten NATO-Verbündeten, ihre Kopf- und  Handlanger.

Das Gebot der  kriegsbedrohten Stunde ist es, nach dem griechischen Vorbild, den Unholden der Troika aus IWF/WELTBANK und EU-KOMMSSION die Gefolgschaft zu verweigern. Dazu gehört  darüber hinaus die Gefolgschaftsverweigerung gegenüber der NATO-Agressionspolitik* und ihren Lohnschreibern.

Begreifen  wir, dass überall eingeschleuste trojanischen Pferde uns zu schaffen machen. Sorgen wir  wenigstens  in unseren Köpfen und unter uns für  die gebotene Klarheit, an der unsere Medienvertreter, Parteien und gekauften Verbände es missen lassen.

Wir leben in einer Übergangsperiode, einer Zeit der VERWIRRUNG, die, wie Brecht-Freund Lion Feuchtwanger meint, noch tausend Jahre  anhalten könnte. Nur wussten diese Klassiker noch nichts von dem inzwischen angehäuften Vernichtungspotential. Die Niedertracht des um sich greifenden Verrats hatte in den 50ger Jahren des vorigen Jahrhunderts trotz  der Hexenjagd des weltumspannenden Mc Carthyism  noch nicht annähernd das heutige Ausmaß erreicht.

Internationale Stimmen gewichtiger Autoren gibt es viele, die inzwischen auf die Machenschaften US-amerikanischer Niedergangspolitik verweisen, die aufdecken, was gespielt wird und die NEIN sagen zu dem wahnwitzigen, selbstzerstörerischen Kurs der militärischen US-Eskalationspolitik .

In unserem Lande fehlt es dagegen noch  an großen Meinungsführern gegen eine derart verhängnisvolle Aggressionspolitik. Die Stimmen aus dem alten Friedenslager werden immer  brüchiger, je näher die Kriegsgefahr rückt. Neuaufkommende Kräfte -  wie der mutige Journalist Ken Jebsen  - werden bösartig diffamiert und unglaubwürdig gemacht oder  sie gehen im  anschwellenden PEGIDA-Geschrei oder in der Charlie-Hebdomanie unter.

Was Not tut ist aber dennoch und vor alledem  eine eindeutige Positionierung gegen die kriegerische Einmischung des Westens in der Ukraine, dem Aufmarschgebiet gegen Russland
Was nach wie vor  Not tut, ist eine ebenso eindeutige Verurteilung der westlichen Einmischung in Syrien, im Irak, im Iran.  Was darüber hinaus geboten ist, ist eine eindeutige Verurteilung der aggressiven Politik Israels  gegenüber seinen Nachbarn. Diese Politik erfolgt im Auftrag und mit Unterstützung seiner NATO-Partner, allen voran der Vereinigten Staaten von Amerika, deren Interessen in Nahost es um den Preis des eigenen Untergangs zu vertreten hat. Es sind dies geostrategische Interessen.

Der Terror geht also  vom Westen aus. Mujahedin, Taliban, Al Quaida, ISIS, alles Geschöpfe des US-Imperialismus. Saudi-Arabien, die reaktionären Golfstaaten und der "kleine David Israel", sie alle unterstützen diesen Terror, weil sie abhängige Geschöpfe sind, die mit dem US-Imperialismus untergehen werden.

Es sind also unsere fragwürdigen "Verbündeten", die denTerror überall  auf der Welt  schüren. Je  mehr sie ihn zu bekämpfen vorgeben, je mehr breitet er sich aus. Damit  ähnelt die geopolitische Situation exakt jener  vor dem zweiten Weltkrieg, wo der  in den US-Laboren erzeugte (!) Faschismus in aller Welt sein Haupt erhob, im Bündnis mit jenen imperialistischen, finanzkapitalistischen Kreisen, die an der Niederringung der Sowjetunion, dem großen Gegenentwurf  zur um sich greifenden Zerstörung, ein   perverses Überlebens-Interesse hatten.

 Überall griff  ab Mitte der 30er Jahre die Politik der Attentate um sich, demokratische Regierungen wurden gestürzt oder unterwandert.  in Spanien  wurde ein "Bürgerkrieg" mit Hilfe des Franco-Faschisten angezettelt, der  von "unserer" Seite mit Waffen versorgt wurde. Leo Blum und die Volksfront-Regierung  in Frankreich verfolgten eine fragwürdige, zweideutige Politik der Neutralität, anstatt  in ihrem Interesse Partei zu ergreifen für die Verteidiger der Republik! 

Die Intelligenz, besonders auch die deutsche im Exil befindliche, konnte sich trotz großer Anstrengungen von  einzelnen  großen Vertretern  ihres Berufsstandes wie Henri Barbusse, Heinrich Mann, Romain, Rolland, Lion Feuchtwanger, Bert Brecht nicht zu einer klaren  Haltung  gegen Faschismus und Krieg  durchdringen

Demgegenüber  und trotz alledem  gilt es  heute an jeder denkbaren Stelle das Wort zu ergreifen und der Kriegspolitik gegenüber Russland  zu widersprechen.

 Das amputierte Russland von heute ist nicht mehr mit der Sowjetunion zu vergleichen. Es ist  vor allem kein sozialistisches Land mehr. Aber es verfügt nach wie vor über enorme Ressourcen. Es ist das größte Land der Erde. Es kann auf  eine reiche geistige und kulturelle Tradition zurückgreifen. Es wird derzeit von einer sehr populären und weitsichtigen Führungsmannschaft  regiert und  ihr stehen die besten jung-dynamischen  Verbündeten in der Welt beiseite, die BRICS-Staaten.  

Russland ist noch immer eine Atommacht,  im Begriff, sein  Waffenarsenal gemäß  der Bedrohungskonstellation der Stunde zu erneuern.

Schiere Vernunft gebietet es in unserem Lebensinteresse dem  Kriegskurs  gegen dieses  Russland, das unbesiegbar ist, Einhalt zu gebieten.

Wer darin überzeugend sein will,  tut gut daran, sich mit Argumenten  zu munitionieren.

Widerstand gegen die akute Kriegspolitik beginnt im Kopf. Widersetzen wir uns also  aktiv der  uns aufgezwungenen Gehirnwäsche. Wenden wir uns ab vom Strom der medialen Dauerberieselung. Benutzen wir unsere grauen Zellen in unserem Überlebensinteresse.

Fordern wir:

Friede sei  mit Russland!
Schach den Faschisten in Kiew!
Stopp dem Terror der NATO!

Belege: *http://www.strategic-culture.org/news/2015/02/03/american-lethal-military-aid-ukraine-throwback-iran-contra-days.html