Sunday, June 30, 2013

"Glaube, Liebe, Hoffnung" - Korintherbriefe des Paulus

Nennen wir den Glauben ruhig die Treue für eine auf Kenntnissen beruhende Überzeugung, die Treue zur Sache, die Zuversicht, dass die gerechte Sache den Sieg davon tragen wird!

Die Liebe ist bei Paulus die Nächstenliebe, die Agape auf  Griechisch oder die  Caritas im Lateinischen und zwar unter Einschluss der Feindesliebe, womit der rücksichtsvolle, menschliche Umgang mit dem Gegner gemeint ist. Paulus zielt  modern gesprochen auf die Menschenwürde des Gegners  und  nimmt gewissermaßen die universelle  Menschenrechtserklärung von 1948  sinngemäß vorweg.  Nicht gemeint ist hier  die "Liebe"zum Negativen, zum Fehlerhaften im Gegner. Der zerstörerische Mensch muss an seinem  unheilvollen  Wirken gehindert werden, ganz im Sinne des "Was  Du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu!" Siehe dazu auch unser Grundgesetz, Artikel 2, Satz 2: "Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit" Auch wenn der andere das Gesetz des Dschungels anwendet, gibt mir das nicht das Recht es ihm gleichzutun. In Anbetracht des um sich greifenden Rechtsnihilismus  muss dies immer wieder betont werden.

Die Hoffnung, die berechtigte Hoffnung auf die Möglichkeit der Überwindung von Unrecht, gibt die Kraft zum Kämpfen und Durchhalten auch in finsteren Zeiten. Die Gegenkräfte sind besiegbar durch tatkräftige, individuelle und kollektive Anstrengung.


Children in Israeli Military detention - UNICEF-Studie




Am 6.3.13 hat die UNICEF einen erschütternden Bericht über die unmenschliche Behandlung palästinensischer Kinder und Jugendlicher durch die israelischen Militärs in israelischen Militärgefängnissen und bei der Inhaftierung veröffentlicht, der sich auf eine dreijährige, von der EU finanziell geförderte  Untersuchung durch die internationale NGO „Defence for Children International - Section Palestine" (http://www.dci-palestine.org/) stützt.
Diese Studie enthält neben einer Darstellung der Rechtslage erschreckende Einzelheiten über die Schicksale palästinensischer Kinder (ab 12 Jahre), die in die Fänge der israelischen Militärjustiz gelangen: nächtliche Verhaftungen und Abtransport mit verbundenen Augen und gefesselten Händen, Quälereien beim Verhör, fallweise Einzelhaft und schließlich Gerichtsverfahren, die den Namen nicht verdienen. Und bei all dem sind die Minderjährigen allein. Eltern haben nur äußerst beschränkten Zugang zu ihren Kindern hinter Gittern, und ebenso ergeht es Anwälten, die den Jugendlichen im Verfahren vor den Militärgerichten beistehen wollen. Übrigens: im Militärgericht von Ofer in der Nähe von Ramallah im Westjordanland haben die israelischen Besatzungsbehörden eine weltweit einmalige Einrichtung geschaffen: ein Jugendmilitärgericht.
FrauenWegeNahost haben Auszüge aus den überwiegend englischsprachigen Berichten, Aussagen und Interviews ausgewählt und ins Deutsche übertragen. Das Ergebnis dieser Arbeit ist eine 72 Seiten umfassenden Broschüre vor, deren Lektüre und Weiterverbreitung wir ganz dringend empfehlen.

FrauenWegeNahost schreiben dazu:
Wir sind der Ansicht, dass die Tatsachen, von denen hier die Rede ist, hierzulande viel zu wenig bekannt sind. Die erwähnten Berichte sind in administrativen Schubladen verschwunden. Derweil gehen die gravierenden Verstöße der israelischen Besatzungsmacht gegen Völkerrecht und Menschenrechte weiter. Tag für Tag.
Sie müssen dringend öffentlich gemacht werden. Nur politischer und gesellschaftlicher Druck auch aus Deutschland werden Staat und Gesellschaft in Israel dazu bewegen, diese Praxis zu ändern, die eine direkte Folge der seit mehr als 46 Jahren dauernden Besatzung Palästinas ist.
Handeln wir, um die palästinensischen Kinder aus den Fängen des israelischen Militärgerichtssystems zu befreien. Das ist Teil unseres Einsatzes für eine gerechte Lösung des Nahostproblems.
FrauenWegeNahost sendet Ihnen auf Anfrage Exemplare der Broschüre:
"Palästinensische Kinder und Jugendliche in den Fängen der israelischen Militärjustiz"
Interessentlnnen können die Broschüre zum Preis von 5.- € zuzüglich Versandkosten bestellen bei:
Sabine Werner, Fronhof 27, 53 639 Königswinter, email: frauenwege@outlook.de

Noch lesen wir in Büchern auch von einer Jahreszeit, die einst Sommer genannt wurde ...

B.B.

Lange bevor

Wir uns stürzten auf Erdöl, Eisen und Ammoniak

Gab es in jedem Jahr

Die Zeit der unaufhaltsam und heftig grünenden Bäume.

Wir alle erinnern uns

Verlängerter Tage,

Helleren Himmels,

Änderung der Luft

Des gewiß kommenden Frühjahrs.

Noch lesen wir in Büchern

Von dieser gefeierten Jahreszeit

Und doch sind schon lange

Nicht mehr gesichtet worden über unseren Städten

Die berühmten Schwärme der Vögel.

Am ehesten noch sitzend in Eisenbahnen

Fällt dem Volk das Frühjahr auf.

Die Ebenen zeigen es

In alter Deutlichkeit.

In großer Höhe freilich

Scheinen Stürme zu gehen:

Sie berühren nur mehr

Unsere Antennen.

Das Unrecht geht heute einher mit sicherem Schritt.

Bertolt Brecht/Lob der Dialektik

Das Unrecht geht heute einher mit sicherem Schritt.
Die Unterdrücker richten sich ein auf zehntausend Jahre.
Die Gewalt versichert: So, wie es ist, bleibt es.
Keine Stimme ertönt außer der Stimme der Herrschenden
Und auf den Märkten sagt die Ausbeutung laut: Jetzt
beginne ich erst.
Aber von den Unterdrückten sagen viele jetzt:
Was wir wollen, geht niemals.
Wer noch lebt, sage nicht: niemals!
Das Sichere ist nicht sicher.
So, wie es ist, bleibt es nicht.
Wenn die Herrschenden gesprochen haben
Werden die Beherrschten sprechen.
Wer wagt zu sagen: niemals?
An wem liegt es, wenn die Unterdrückung bleibt? An uns.
An wem liegt es, wenn sie zerbrochen wird? Ebenfalls an uns.
Wer niedergeschlagen wird, der erhebe sich!
Wer verloren ist, kämpfe!
Wer seine Lage erkannt hat, wie soll der aufzuhalten sein?
Denn die Besiegten von heute sind die Sieger von morgen
Und aus Niemals wird: Heute noch!


5 aus dem Poem "gegen die Objektiven"
Unsere Niederlagen nämlich
Beweisen nichts, als daß wir zu
Wenige sind
Die gegen die Gemeinheit kämpfen
Und von den Zuschauern erwarten wir
Daß sie wenigstens beschämt sind!
Das Unrecht geht heute einher mit sicherem Schritt.
Die Unterdrücker richten sich ein auf zehntausend Jahre.
Die Gewalt versichert: So, wie es ist, bleibt es.
Keine Stimme ertönt außer der Stimme der Herrschenden
Und auf den Märkten sagt die Ausbeutung laut: Jetzt
beginne ich erst.
Aber von den Unterdrückten sagen viele jetzt:
Was wir wollen, geht niemals.
Wer noch lebt, sage nicht: niemals!
Das Sichere ist nicht sicher.
So, wie es ist, bleibt es nicht.
Wenn die Herrschenden gesprochen haben
Werden die Beherrschten sprechen.
Wer wagt zu sagen: niemals?
An wem liegt es, wenn die Unterdrückung bleibt? An uns.
An wem liegt es, wenn sie zerbrochen wird? Ebenfalls an uns.
Wer niedergeschlagen wird, der erhebe sich!
Wer verloren ist, kämpfe!
Wer seine Lage erkannt hat, wie soll der aufzuhalten sein?
Denn die Besiegten von heute sind die Sieger von morgen
Und aus Niemals wird: Heute noch!


5 aus dem Poem "gegen die Objektiven"
Unsere Niederlagen nämlich
Beweisen nichts, als daß wir zu
Wenige sind
Die gegen die Gemeinheit kämpfen
Und von den Zuschauern erwarten wir
Daß sie wenigstens beschämt sind!

General, el teu tanc, Bert Brecht



Bertolt Brecht - "General, el teu tanc"

Bertolt Brecht "General, dein Tank ist ein starker Wagen"

GENERAL, DEIN TANK IST EIN STARKER WAGEN.
Er bricht einen Wald nieder und zermalmt hundert Menschen.
Aber er hat einen Fehler:
Er braucht einen Fahrer.

General, dein Bomberflugzeug ist stark.
Es fliegt schneller als ein Sturm und trägt mehr als ein Elefant.
Aber es hat einen Fehler:
Es braucht einen Monteur.

General, der Mensch ist sehr brauchbar.
Er kann fliegen und er kann töten.
Aber er hat einen Fehler:
Er kann denken.